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Botanischer Name:
Hunds-Rose – Rosa canina


Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)


Volksnamen:
Hagrose, Heckenrose, Wildrose, Zaunrose, Weinrose und Apfelrose.


Inhaltsstoffe:
Ascorbinsäure, Pektine, Zucker, Fruchtsäuren, Duftstoffe, Gerbstoffe, Carotinoide sowie Linol- und Linolensäure.


 

Allgemeine Beschreibung

Hagebutten sind die Sammelnussfrüchte der Gattung Rosa, die weltweit verbreitet und sehr artenreich ist. Als traditionelle Arznei gelten dabei vier Arten: die Alpenheckenrose, die Essigrose, die Hundertblättrige Rose und die Hundsrose. In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der Letzteren.

Die winterfeste und unempfindliche Hundsrose ist ein schnell wachsender, kräftiger Strauch, der in ganz Europa verbreitet ist. Sie hat überhängende Zweige und sichelförmige Stacheln. Die Blüten bestehen aus fünf rosafarbenen, herzförmigen Kronblättern. Die Hagebutten sind rot, oval und hart und beinhalten zahlreiche behaarte Samen. Sie wächst an Wald- und Wegrändern und blüht im Juni.

Hagebutten werden am besten im Oktober nach dem ersten Frost gesammelt und können roh gegessen werden, wenn man die darin befindlichen Nüsschen entfernt. Traditionell werden Sie zu Mus oder Konfitüre verarbeitet und gelten daher als Lebensmittel. Arzneimitteln der Schulmedizin werden sie hauptsächlich zur Geschmacksverbesserung beigemischt.

Aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen erhielt die Hagebutte keine Einstufung als traditionelles Arzneimittel im Sinne der Phytotherapie, sehr wohl aber die Rosenblütenblätter. Die Verwendung der Hagebutte als Heilmittel ist dennoch weit verbreitet und die therapeutische Breite dieser Pflanze gilt als weitreichend.

 

Medizinische Anwendung

Aufgrund ihres hohen Vitamingehaltes wird die Hagebutte zur Behandlung von Erkältungen und Grippe eingesetzt. Sie stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und verschafft Abhilfe bei Vitamin C-Mangel. Der Tee der Hagebutten oder ein Aufguss der Rosenblütenblätter wirkt sich positiv auf Entzündungen im Mund- und Rachenraum aus.

Laut Auskunft der Österreichischen Apothekerkammer können die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe der Kerne zur Behandlung von Arthrose verwendet werden. Sie dienen der Linderung der Schmerzen und der Steifheit bei Gelenkarthrose und führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Bei dem aktiven Wirkstoff handelt es sich vor allem um Galaktolipid.

Das Mus der Hagebutten wird aufgrund seiner austreibenden Wirkung gegen Gicht und Rheuma eingesetzt und das Öl der Hagebuttenkerne kann zur Hautpflege und bei Hautreizungen angewendet werden. Darüber hinaus wirkt die Hagebutte leicht abtreibend und fördert die Ausscheidung von Giftstoffen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Apothekerkammer

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Gemeiner Frauenmantel – Alchemilla vulgaris


Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)


Volksnamen:
Frauenhilf, Herbstmantel, Herrgottsmäntelchen, Löwenfußkraut, Marienkraut, Milchkraut, Perlkraut, Taufänger und Trauermantel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Tannine), Glykoside (Saponine) und Phytosterin.


 

Allgemeine Beschreibung

Der Frauenmantel zeichnet sich durch eine große Formenfülle ohne deutliche Artgrenze aus, die selbst von Experten schwer zu bestimmen ist. Die sommergrüne Halbrosettenstaude wird 30 bis 50 cm hoch und besitzt vier kleine gelblich-grüne Außenkelchblätter, vier diesen ähnlichen Kelchblätter, vier Staubblätter und einen Fruchtknoten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind häufig behaart.

Die gelblich-grünen Blüten erreichen einen Durchmesser von 5 bis 6 Millimeter und schließen die Früchte, einsamige Nüsschen, im reifen Zustand ganz oder teilweise ein. Der Frauenmantel wächst auf feuchten und gedüngten Wiesen sowie lichten Wäldern in Europa, Afrika, Asien, im östlichen Nordamerika und Grönland bis in Höhen von 3800 Metern. Er blüht von Mai bis September.

Der Gattungsname Alchemilla kommt vermutlich aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „kleine Alchimistin“. Der Name rührt daher, dass die für die Pflanze typischen Guttationstropfen, die oft fälschlicherweise als Tau bezeichnet werden, von früheren Alchimisten häufig für umfangreiche Heilungszwecke genutzt wurden.

Der Frauenmantel dient als Zierpflanze, gutes Mähfutter und traditionelle Arznei der Volksmedizin. Verwendet werden dabei die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. Sie werden traditionell zur Behandlung von Frauenleiden, Blutungen, Geschwüren und Bauchschmerzen sowie Nierensteinen und Kopfschmerzen eingesetzt.

 

Medizinische Anwendung

Trotz der vielseitigen, medizinischen Anwendung dieser Arznei konnten bislang nur wenige Heilwirkungen der Pflanze wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Aufgrund der hohen Konzentration an Gerbstoffen gilt der Frauenmantel jedoch als hervorragende Arznei bei unspezifischen Durchfallerkrankungen, bei gastrointestinalen Beschwerden und bei Menstruationsschmerzen. Seine beruhigende, krampflösende und blutreinigende Wirkung soll des Weiteren bei Unpässlichkeiten in den Wechseljahren wohltuend sein.

Darüber hinaus soll der Frauenmantel antiseptisch, narbenbildend und entzündungshemmend wirken, sodass er weithin als Mittel bei Wundfieber, Geschwüren und Entzündungen, insbesondere der Schleimhäute, eingesetzt wird. Das in der Pflanze enthaltene Phytosterin ist zudem aus ernährungswissenschaftlicher Sicht interessant, da es die Aufnahme von Cholesterin reduziert.

Bislang liegen keine Untersuchungen zur Anwendung während der Schwangerschaft, der Stillzeit bzw. bei Kindern vor. So ist bei der Verwendung des Frauenmantels als Arzneimittel Vorsicht vor einer Überdosierung geboten, da die darin enthaltenen Tannine zu Leberschäden führen können.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Arnika, Bergwohlverleih – Arnica montana


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Bergwohlverleih, Fallkraut, Gemsblume, Johannisblume, Konnesblume, Kraftwurz, Mitterwurz, Ochsenwurz und Wolfsblume.


Inhaltsstoffe:
Sesquiterpenlactone (Helenaline, Dihydrohelenaline), Flavonoide, Caffeoylchinasäuren, Polyacetylene und ätherisches Öl mit Thymol.


 

Allgemeine Beschreibung

Die aromatisch duftende, sommergrüne Arnikapflanze besteht aus einer flach liegenden 4- bis 6-blättrigen Rosette, aus deren Mitte ein 20 bis 60 cm hoher, behaarter und kreuzgegenständig beblätterter Blütenstängel wächst. Den Abschluss bilden Blütenkörbchen mit jeweils 12 bis 20 dotter- bis orangegelben Zungenblüten und bis zu 100 gelben Röhrenblüten.

Sie wächst auf kalkarmen, sauren und mageren Wald- und Bergwiesen und bevorzugt Gebirgslagen, worauf bereits ihr lateinischer Name hinweist (lat. „montanus“ = auf Bergen befindlich). Arnika ist in den Pyrenäen, den Alpen und im Balkan sowie in Südskandinavien und im Baltikum heimisch und bis in Höhen von 2800 Metern anzutreffen. In Mitteleuropa reicht ihre Blütezeit von Mai bis August.

Die weit verbreitete Wildsammlung dieser hoch geschätzten Arzneipflanze hat ihren Bestand stark verringert, weshalb sie in vielen europäischen Ländern vom Aussterben bedroht ist und unter Naturschutz steht. Inzwischen ist es jedoch gelungen eine Sorte von Arnika heranzuzüchten, die für den Feldanbau geeignet ist, sodass die Wildbestände geschont werden können.

Bei der Sammlung von Arnika reicht es von jeder Blüte nur einige Blätter zu entnehmen, um der Pflanze nicht unnötig zu schaden. Ölige oder alkoholische Auszüge von Arnikablüten werden traditionell zur äußeren Anwendung bei Blutergüssen, Verstauchungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Die therapeutische Bandbreite dieser Arznei reicht jedoch noch weiter.

 

Medizinische Anwendung

Arnika wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend und gilt deshalb als hervorragende Arznei zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bei einfachem Muskelkater, Blutergüssen, Prellungen und Quetschungen sowie inneren und äußeren Entzündungen unterstützt Arnika eine rasche Genesung.

Jüngere Studien über die äußerliche Anwendung von Arnika in Form von Salben ergaben, dass sie bei Personen mit Arthritis die Beweglichkeit der Gelenke erhöht. Das im ätherischen Öl der Arnika enthaltene Thymol wirkt zudem antibakteriell und kann bei Hautkrankheiten wie Akne sowie bei Ekzemen und Geschwüren angewendet werden.

Die innerliche Anwendung von Arnika beschränkt sich aufgrund der Gefahr einer Überdosierung auf homöopathische Mittel. Dabei sind die Präparate besonders bei innerlichen Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Gelenks- und Venenentzündungen förderlich. Außerdem können die Symptome von rheumatischen Erkrankungen mit Arnika gelindert werden.

Die in der Pflanze enthaltenen Flavonoide sind medizinisch ebenso vielseitig einsetzbar. Einerseits dienen sie als gefäßschützendes Venenmittel zur Behandlung von Krampfadern und andererseits wirken sie sich positiv auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aus. So werden diese zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Darmverschluss eingesetzt.

Die Helenaline in der Arnika steigern des Weiteren die Kontraktionskraft des Herzens und stärken damit das Herz-Kreislauf-System. Bei der Verwendung von Arnika ist jedoch Vorsicht geboten und auf mögliche Nebenwirkungen zu achten. Arnika kann allergische Reaktionen hervorrufen und bei fahrlässiger Selbstmedikation zu Vergiftungen führen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Journal of Essential Oil Research

Health Benefits Times

Eva Marbach Verlag

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