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Lat. Name:         Euphrasia officinalis

Familie
:             Braunwurzgewächse,

Volksnamen
:    Augendank, Lichtkraut, Weihbrunnkessel

Vorkommen:  Man findet den Augentrost in ganz Europa auf Wiesen und an Wegrändern, aber auch in hellen Wäldern und im Gebirge bis zu 3000m.  Der Augentrost wird 10 bis 20 cm hoch, ein auffälliges Merkmal  ist der gelbe Fleck auf der dreilappigen Blüte.

Sammeln:     Gesammelt wird das Kraut, also die Blätter mit den Stielen. Die beste Zeit zum Sammeln ist Mai bis August, dann soll die Pflanze die meisten Wirkstoffe enthalten. Das Sammelgut kann getrocknet werden, was in dünnen Schichten so schonend geschehen sollte, dass sich die Farbe nicht verändert.

Inhaltsstoffe:    ätherisches Öl, Gerbstoff, Glycoside, Flavonoide, Bitterstoffe, Lignane

Augentrost als Heilpflanze und in der Anwendung:

Heilwirkung: die Wirkstoffe des Augentrost wirken entzündungshemmend, antioxidativ und antibakteriell. Schon im frühen 14. Jahrhundert war man von den heilsamen Wirkungen der krautigen, halbparasitisch auf fast allen Bergwiesen wachsenden Euphrasia überzeugt. Der bekannte Alchemist und Professor für Medizin Arnoldus Villanovanus widmete dem Augentrost sogar ein ganzes Buch, in dem er unter anderem darlegt, dass diese Pflanze den Blinden das Augenlicht wieder geben könnte. Seit langer Zeit wird der Augentrost jedenfalls zur Behandlung von verschiedenen Augenleiden, insbesondere bei katarrhischen Entzündungen, die mit gesteigerter Tränenabsonderung einhergehen, Entzündungen der Augenlider, der Augen-Bindehäute, Lidödemen und Gerstenkörnern eingesetzt. Auch Störungen der Augenfunktonen, Lichtempfindlichkeit, Brennen, sowie Beschwerden mit überanstrengten, müden Augen sollen positiv beeinflusst werden.

Auf der Haut wirkt Augentrost pflegend, kräftigend und lindernd, er erzeugt ein angenehmes Hautgefühl, verdichtet die Hautoberfläche und hilft das Wachstum der von Mikroorganismen auf der Haut zu hemmen (antimikrobiell).  Traditionell wurde die Pflanze als Magenmittel (die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte zur besseren Arbeit an), gegen Entzündungen der oberen Atemwege, Bronchitis, Husten und Heiserkeit, Heuschnupfen und Nebenhöhlenentzündung sowie bei Hautproblemen angewendet. In der Homöopathie werden Tinkturen aus frischen Pflanzen sowohl innerlich als auch äußerlich bei Arthrose, Rheuma, Gicht, Gelbsucht und Prostataleiden eingesetzt. Bei mechanisch hervorgerufenen Verletzungen wirkt die Pflanze schmerzlindernd und heilend. In der Kosmetik wird Augentrost hautsächlich für die Pflege empfindlicher und geröteter Haut empfohlen.

:augentrost

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Botanischer Name:
Arnika, Bergwohlverleih – Arnica montana


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Bergwohlverleih, Fallkraut, Gemsblume, Johannisblume, Konnesblume, Kraftwurz, Mitterwurz, Ochsenwurz und Wolfsblume.


Inhaltsstoffe:
Sesquiterpenlactone (Helenaline, Dihydrohelenaline), Flavonoide, Caffeoylchinasäuren, Polyacetylene und ätherisches Öl mit Thymol.


 

Allgemeine Beschreibung

Die aromatisch duftende, sommergrüne Arnikapflanze besteht aus einer flach liegenden 4- bis 6-blättrigen Rosette, aus deren Mitte ein 20 bis 60 cm hoher, behaarter und kreuzgegenständig beblätterter Blütenstängel wächst. Den Abschluss bilden Blütenkörbchen mit jeweils 12 bis 20 dotter- bis orangegelben Zungenblüten und bis zu 100 gelben Röhrenblüten.

Sie wächst auf kalkarmen, sauren und mageren Wald- und Bergwiesen und bevorzugt Gebirgslagen, worauf bereits ihr lateinischer Name hinweist (lat. „montanus“ = auf Bergen befindlich). Arnika ist in den Pyrenäen, den Alpen und im Balkan sowie in Südskandinavien und im Baltikum heimisch und bis in Höhen von 2800 Metern anzutreffen. In Mitteleuropa reicht ihre Blütezeit von Mai bis August.

Die weit verbreitete Wildsammlung dieser hoch geschätzten Arzneipflanze hat ihren Bestand stark verringert, weshalb sie in vielen europäischen Ländern vom Aussterben bedroht ist und unter Naturschutz steht. Inzwischen ist es jedoch gelungen eine Sorte von Arnika heranzuzüchten, die für den Feldanbau geeignet ist, sodass die Wildbestände geschont werden können.

Bei der Sammlung von Arnika reicht es von jeder Blüte nur einige Blätter zu entnehmen, um der Pflanze nicht unnötig zu schaden. Ölige oder alkoholische Auszüge von Arnikablüten werden traditionell zur äußeren Anwendung bei Blutergüssen, Verstauchungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Die therapeutische Bandbreite dieser Arznei reicht jedoch noch weiter.

 

Medizinische Anwendung

Arnika wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend und gilt deshalb als hervorragende Arznei zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bei einfachem Muskelkater, Blutergüssen, Prellungen und Quetschungen sowie inneren und äußeren Entzündungen unterstützt Arnika eine rasche Genesung.

Jüngere Studien über die äußerliche Anwendung von Arnika in Form von Salben ergaben, dass sie bei Personen mit Arthritis die Beweglichkeit der Gelenke erhöht. Das im ätherischen Öl der Arnika enthaltene Thymol wirkt zudem antibakteriell und kann bei Hautkrankheiten wie Akne sowie bei Ekzemen und Geschwüren angewendet werden.

Die innerliche Anwendung von Arnika beschränkt sich aufgrund der Gefahr einer Überdosierung auf homöopathische Mittel. Dabei sind die Präparate besonders bei innerlichen Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Gelenks- und Venenentzündungen förderlich. Außerdem können die Symptome von rheumatischen Erkrankungen mit Arnika gelindert werden.

Die in der Pflanze enthaltenen Flavonoide sind medizinisch ebenso vielseitig einsetzbar. Einerseits dienen sie als gefäßschützendes Venenmittel zur Behandlung von Krampfadern und andererseits wirken sie sich positiv auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aus. So werden diese zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Darmverschluss eingesetzt.

Die Helenaline in der Arnika steigern des Weiteren die Kontraktionskraft des Herzens und stärken damit das Herz-Kreislauf-System. Bei der Verwendung von Arnika ist jedoch Vorsicht geboten und auf mögliche Nebenwirkungen zu achten. Arnika kann allergische Reaktionen hervorrufen und bei fahrlässiger Selbstmedikation zu Vergiftungen führen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Journal of Essential Oil Research

Health Benefits Times

Eva Marbach Verlag

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