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Botanischer Name:
Meisterwurz – Peucedanum ostruthium od. Imperatoria ostruthium


Familie:
Doldenblütler (Apiaceae)


Volksnamen:
Beizenkraut, Bergwurz, Durstwurz, Haarstrang, Kaiserwurzel, Magisterwurz, Rauschwurz und Sirenenwurzel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Imperatorin, Kumarine, Ostin, Ostruthin, Ostrutol, Peucedanin und Stärke.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Meisterwurz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die je nach Standort 40 bis 100 cm hoch wird. Sie trägt dreilappige, gefiederte Laubblätter und große Dolden mit kleinen, weißen und zwittrigen Blüten. Medizinische relevant ist der Wurzelstock der Pflanze, der spindelförmig, braun und milchend ist und einen scharfen, aromatischen Geruch ausströmt.

Die althergebrachte Heilpflanze ist in den Alpen heimisch und wächst auf steinigen und kalkigen Böden über 1000 Metern. Mittlerweile ist sie auch in den Pyrenäen und anderen Gebirgsregionen Mitteleuropas verbreitet. Man findet sie bevorzugt an Bachufern und in feuchten Gebieten und ihre Blütezeit reicht von Juni bis August.

Die Meisterwurz hat sehr große Bedeutung als traditionelles Arzneimittel im alpinen Raum und wurde seit dem späten Mittelalter für vielerlei Heilzwecke verwendet. Die Wurzeln der Pflanze werden hierfür im zeitigen Frühjahr oder im späten Herbst gesammelt. Sie haben aufgrund des ätherischen Öls einen scharfen Geschmack.

Das ätherische Öl des Wurzelstocks besteht zu 95 % aus Terpenen. Diese wirken stark antibakteriell, immunmodulierend und entzündungshemmend. Die Gerb- und Bitterstoffe in der Pflanze wirken außerdem tonisierend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Nichts desto trotz findet die Meisterwurz in der modernen Phytotherapie bislang wenig Beachtung.

 

Medizinische Anwendung

Die Wurzeln der Meisterwurz sind vielseitig anwendbar. So werden sie zur Linderung von Übelkeit und Magenschmerzen sowie von Zahnschmerzen in kleinen Portionen roh gekaut. Die ätherischen Öle erleichtern die Atmung bei Asthma und Erkältungskrankheiten und wirken fiebersenkend, schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Bronchitis.

Bei Husten und Atemwegsbeschwerden wirkt die Meisterwurz generell heilend. Außerdem kann sie bei allgemeinen Schwächezuständen und zur Steigerung der Abwehrkräfte angewendet werden. Sie dient der Entschlackung bei Frühjahrskuren, mildert Beschwerden in den Wechseljahren und findet Verwendung bei Unstimmigkeiten des Stoffwechsels.

Untersuchungen zeigten, dass Extrakte aus der Meisterwurz antioxidativ und als Radikalfänger wirken, weshalb sie als Antidot bei chronischen und akuten Vergiftungszuständen eingesetzt wird. Sie unterstützt die Ausleitung von Umweltgiften und Schwermetallen und verschafft rasche Abhilfe bei Vergiftungen durch verdorbene Nahrungsmittel.

 

Literaturhinweis

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

Symptomat (Berlin)

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