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Das Murmelöl (lat. olea marmotae, österr. Murmelefett) wird aus dem Fett von Murmeltieren gewonnen, die sich über die Sommermonate bis in den Spätherbst hinein von den Kräutern der Alpenwiesen dicke Fettpolster angefressen haben. Die Inhaltsstoffe dieser Pflanzen werden somit im Murmelfett gespeichert und machen es reich an Vitamin D und Vitamin E.

Da es heutzutage kaum noch natürliche Feinde des Murmeltiers gibt, leben in manchen Gegenden zu viele, sodass einige davon gejagt werden müssen, um eine Überbevölkerung zu verhindern. Seriöse Anbieter vom Murmelölprodukten verwenden ausschließlich das Öl von Murmeltieren, die mit einer offiziellen Erlaubnis gejagt wurden. Gutes Murmeltier Öl hat außerdem kaum einen Eigengeruch.

 

Medizinische Anwendung

Das Murmelöl wird in der Volksheilkunde traditionell bei Durchblutungsstörungen, Verkrampfungen, Gelenkverschleiß und Hexenschuss, bei Rheuma, Arthritis, Arthrose und Ischias empfohlen. Darüber hinaus werden Frostbeulen, Brandwunden, Neurodermitis, Hauterkrankungen und Gicht damit behandelt. Murmelölcreme pflegt die strapazierte Haut, ist rückfettend und feuchtigkeitsspendend.

Besonders beliebt ist das Murmelöl oder die Murmelsalbe bei älteren Menschen im Alpenraum, um Alterserscheinungen wie Schmerzen in den Gelenken und bei Rheuma zu lindern. Bei rheumatischen Beschwerden und Verspannungen werden die betroffenen Bereiche mehrmals täglich mit dem Öl behandelt. Ebenso wird bei Hauterkrankungen die erkrankte Stelle mit dem Fett eingeschmiert.

Das Murmelöl hat einen hohen Anteil an natürlichem Cortison und deshalb die hervorragenden entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Nicht umsonst nennt man das Murmelöl in den Bergen „Öl des Lebens“. Dieses Cortison ist nur in relativ geringer Menge im Öl enthalten, aber diese Menge reicht schon aus, um dem Murmelöl seine spezielle Wirkung zu verleihen.

Es wirkt sehr sanft und nachhaltig, wo kortisonfreie Heilsalben und Öle versagen und Mittel mit Kortison auf Dauer zu starken Nebenwirkungen führen. Die hervorragende Wirkung von Murmelöl wurde in neuen Studien auch wissenschaftlich bestätigt! Sehen Sie hierzu die Studie „Anwendungs- und Wirkungsprofil Alpiner Heilmittel“ von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger und Priv.-Doz. Dr. Georg Hoffmann der UMIT Innsbruck.

 

Literaturhinweis

Institut für Sport-, Alpenmedizin und Gesundheitstourismus der UMIT Innsbruck

Mag.a Karin Hafner (hautinfo.at e.U.)

Natur & Heilen (München)

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Botanischer Name:
Meisterwurz – Peucedanum ostruthium od. Imperatoria ostruthium


Familie:
Doldenblütler (Apiaceae)


Volksnamen:
Beizenkraut, Bergwurz, Durstwurz, Haarstrang, Kaiserwurzel, Magisterwurz, Rauschwurz und Sirenenwurzel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Imperatorin, Kumarine, Ostin, Ostruthin, Ostrutol, Peucedanin und Stärke.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Meisterwurz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die je nach Standort 40 bis 100 cm hoch wird. Sie trägt dreilappige, gefiederte Laubblätter und große Dolden mit kleinen, weißen und zwittrigen Blüten. Medizinische relevant ist der Wurzelstock der Pflanze, der spindelförmig, braun und milchend ist und einen scharfen, aromatischen Geruch ausströmt.

Die althergebrachte Heilpflanze ist in den Alpen heimisch und wächst auf steinigen und kalkigen Böden über 1000 Metern. Mittlerweile ist sie auch in den Pyrenäen und anderen Gebirgsregionen Mitteleuropas verbreitet. Man findet sie bevorzugt an Bachufern und in feuchten Gebieten und ihre Blütezeit reicht von Juni bis August.

Die Meisterwurz hat sehr große Bedeutung als traditionelles Arzneimittel im alpinen Raum und wurde seit dem späten Mittelalter für vielerlei Heilzwecke verwendet. Die Wurzeln der Pflanze werden hierfür im zeitigen Frühjahr oder im späten Herbst gesammelt. Sie haben aufgrund des ätherischen Öls einen scharfen Geschmack.

Das ätherische Öl des Wurzelstocks besteht zu 95 % aus Terpenen. Diese wirken stark antibakteriell, immunmodulierend und entzündungshemmend. Die Gerb- und Bitterstoffe in der Pflanze wirken außerdem tonisierend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Nichts desto trotz findet die Meisterwurz in der modernen Phytotherapie bislang wenig Beachtung.

 

Medizinische Anwendung

Die Wurzeln der Meisterwurz sind vielseitig anwendbar. So werden sie zur Linderung von Übelkeit und Magenschmerzen sowie von Zahnschmerzen in kleinen Portionen roh gekaut. Die ätherischen Öle erleichtern die Atmung bei Asthma und Erkältungskrankheiten und wirken fiebersenkend, schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Bronchitis.

Bei Husten und Atemwegsbeschwerden wirkt die Meisterwurz generell heilend. Außerdem kann sie bei allgemeinen Schwächezuständen und zur Steigerung der Abwehrkräfte angewendet werden. Sie dient der Entschlackung bei Frühjahrskuren, mildert Beschwerden in den Wechseljahren und findet Verwendung bei Unstimmigkeiten des Stoffwechsels.

Untersuchungen zeigten, dass Extrakte aus der Meisterwurz antioxidativ und als Radikalfänger wirken, weshalb sie als Antidot bei chronischen und akuten Vergiftungszuständen eingesetzt wird. Sie unterstützt die Ausleitung von Umweltgiften und Schwermetallen und verschafft rasche Abhilfe bei Vergiftungen durch verdorbene Nahrungsmittel.

 

Literaturhinweis

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

Symptomat (Berlin)

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