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Zirbe

Botanischer Name:
Zirbelkiefer – Pinus cembra


Familie:
Kieferngewächse (Pinaceae)


Volksnamen:
Arbe, Arve, Dschember, Cirum, Zirbel und Zirm.


Inhaltsstoffe:
Ätherische Öle, u.a. mit Pinosylvin, Harzsäuren, Fette und Eiweiß.


 

Allgemeine Beschreibung

Die immergrüne Zirbe kann eine Höhe von 30 Metern und einen Durchmesser von bis zu 2 Metern erreichen. Ihre Krone zeigt sich für gewöhnlich säulenförmig mit einer stumpfen Spitze, wobei ihr Wuchs stark von den Witterungsverhältnissen geprägt ist. Die Rinde von jungen Zirben ist glatt, silber-graugrün und teilweise glänzend und wird mit zunehmendem Alter graubraun und rissig.

An einem Kurztrieb wachsen jeweils fünf Nadeln, die 5 bis 10 cm lang, bläulich-grün gefärbt und dreikantig geformt sind. Sie fallen nach 4 bis 6 Jahren ab und sorgen für eine mächtige Humusdecke in den Wäldern. Die Zapfen sind dick eiförmig, 5 bis 9 cm lang und 3 bis 6 cm dick. Sie sind auffallend bläulich-violett gefärbt, blühen in der Zeit von Mai bis Juli und enthalten durchschnittlich 93 Samen.

Die Zirbe ist ein Baum des Hochgebirges, der im Durchschnitt 200 bis 400 Jahre alt wird, jedoch auch ein Alter bis zu 1000 Jahren erreichen kann. Die jungen Bäume wachsen dabei besonders langsam und blühen erst nach 50 bis 80 Jahren. Ihre Widerstandsfähigkeit verdankt die Zirbelkiefer ihren weit ausgreifenden Senkerwurzeln, die oft eine Symbiose mit Mykorrhizapilzen eingehen.

Trotz ihrer Genügsamkeit hinsichtlich des Bodens und des Klimas, verlangt die Zirbe nach kurzen und warmen Sommern, sowie reichlich Luftfeuchtigkeit und tiefgründigen Böden. Sie ist vor allem in den Zentralalpen (Wallis, Engadin, Ötztaler- und Zillertaler Alpen) und den Karpaten verbreitet und bis in Höhen von 2850 Metern zu finden. Sie bevorzugt extrem saure und nährstoffarme Podsolböden.

Die Zirbelkiefer ist eine der dauerhaftesten heimischen Nadelholzarten mit einer hohen Formstabilität. Ihr Holz ist harzreich, weich und zäh, gut zu bearbeiten und besitzt einen starken charakteristischen Duft, den es sich jahrzehntelang bewahrt. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die Zirbe vermehrt als Möbelholz verwendet, ihr Wohlgeruch soll dabei äußerst beruhigend wirken.

Die wohlschmeckenden und nahrhaften Zirbelkerne werden gerne als Leckerei und zum Backen verwendet. Die frischen und zerschnittenen Zapfen, die zwei Jahre bis zur Reifung benötigen, werden traditionell in Korn und Obstschnaps eingelegt um daraus den weithin beliebten Zirbenschnaps zu machen. Dieser wird in der Volksmedizin bei Magenverstimmungen und Übelkeit sowie bei Nervenschwäche und allgemeinen Schwächezuständen eingesetzt.

 

Medizinische Anwendung

In der Volksmedizin gilt die Zirbe als beruhigend, herzentlastend und antibakteriell. Außerdem soll sie die Durchblutung fördern und die Atmung erleichtern. Sie wird bei Bronchitis und Schnupfen sowie zur Linderung rheumatischer Beschwerden eingesetzt. Neben ihrer schleimlösenden Wirkung hilft sie dabei auch gegen etwaige Schwellungen.

Das ätherische Zirbenöl hilft zudem mittels Inhalation bei Erkältungen und bei Entzündungen der Nebenhöhlen. Bei äußerlicher Anwendung dient die Zirbelkiefer der Muskelrelaxation bei Genickschmerzen und Verspannungen im Rücken. Zirbenholz enthält darüber hinaus bis zu 0,5 % Pinosylvin, ein Enzym das toxisch auf Schadorganismen wie Pilze und Bakterien wirkt.

Der wohltuende Geruch der Zirbe soll förderlich für einen erholsamen und tiefen Schlaf sein und die Herzschlagrate senken. Diese Wirkungen wurden jedoch wissenschaftlich bislang nicht belegt, die Ergebnisse betreffender Studien sind aufgrund fehlender Daten nicht nachvollziehbar.

Bei der Anwendung der Zirbe zu Heilzwecken ist Vorsicht geboten. Das ätherische Öl kann Haut und Schleimhaut reizen und bei großflächiger Anwendung Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen. Außerdem sind diese Anwendungen nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet.

 

Literaturhinweis

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie

Naturschutzbund Österreich

Wildfind (Wängle)

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Ein Kommentar

  1. Doris
    Juli 13, 2017 at 2:15 pm

    Gestern bei einer Wanderung auf der Nockalm Hochalpenstrasse entdeckt im mystischen Wald Silva Magica mit künstlerisch gestalteten Naturwesen siehe http://www.nockalmstrasse.at

    Der Dialog zwischen 3 Bäumen
    Die Fichte: „Gestern besuchte mich ein Unternehmer. Er betrachtete mich und schätzte wie viel Geld er verdienen kann, wenn er mich an ein Sägewerk verkauft.“

    Die Lärche: „Ich hatte gestern auch einen Besuch. Zu mir kam ein Wissenschaftler. Er murmelte unentwegt über die chemischen Prozesse die in mir auflaufen.-“

    Die Zirbe: „Auch ich hatte gestern einen Besuch. Es war ein Mensch, der versuchte mein wahres Wesen zu ergründen. Lange, lange Zeit saß er ganz still vor mir. Er wollte mir so begegnen, wie es viele Menschen schon getan haben. Vielen von Ihnen gelang es , in der Stille zu erfahren, dass hinter der mit den Sinnen wahrnehmbaren Natur, also der Natur die die Menschen mit den Augen sehen, mit den Ohren hören, die sie schmecken, fühlen und tasten – dass es dahinter eine unsichtbare Natur gibt, in der unzählige Wesenheiten leben und walten, die selbstlos für den Erhalt der gesamten Erde wirken.“

    Genau dies ist auf diesem wunderbaren Platz spürbar, erlebbar. Ich komme wieder.

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