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Botanischer Name:
Preiselbeere – Vaccinium vitis idaea


Familie:
Heidekrautgewächse (Ericaceae)


Volksnamen:
Kronsbeere, Grante, Riffelbeere, Grestling, Bickelbeere, Bockskraut, Buchs- od. Fuchsbeere, Winteräpfelchen und Zwangerl.


Inhaltsstoffe:
Arbutin, Anthocyan, Gerbstoff, Gerbsäure, Oxal- und Bernsteinsäure, Ericolin, Pektin, Vitamin A, B und C.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Preiselbeere ist ein 10 bis 40 cm hoher, immergrüner Zwergstrauch mit wechselständig angeordneten Laubblättern und glockenförmigen, weißen bis rosafarbenen Blüten. Die kugeligen, anfangs weißen und dann scharlachroten Beeren haben einen herb-säuerlichen Geschmack und ein knackig-festes Fruchtfleisch. Medizinisch relevant sind sowohl die Beeren als auch die Blätter.

Die echte Preiselbeere ist eine reine Wildfrucht und wächst nur an natürlichen Standorten. Der Anbau dieser Pflanze kann deshalb nur in Gebieten erfolgen, die den ökologischen Anforderungen, besonders hinsichtlich des Bodens, gerecht werden. Die Preiselbeere wächst auf sauren Lehm- und Torfböden sowie in trockenen Nadelwäldern im Gebirge. Sie ist in Eurasien und Nordamerika weit verbreitet und blüht von Mai bis Ende Juni.

Die Beeren werden von August bis Oktober gesammelt und meist in Form von Säften, Kompotten und Marmeladen zubereitet. Aufgrund der in ihnen enthaltenen Ascorbinsäure, die konservierend auf Lebensmittel wirkt, sind Produkte aus Preiselbeeren gut haltbar. Generell weisen die Früchte einen hohen Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen auf.

 

Medizinische Anwendung

Die medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe der Preiselbeere befinden sich in den Blättern und den Beeren, die als allgemein anerkanntes Heilmittel bei Harnwegsentzündungen gelten. Dies liegt einerseits an dem in den Blättern enthaltenen Arbutin, welches harndesinfizierend wirkt und andererseits am Proanthocyan, welches die Anheftung von E.coli-Bakterien an die Blasen- und Nierenzellwand verhindert.

Die Heilpflanze hat vor allem bei chronischen Infekten einen grundlegenden Vorteil gegenüber Antibiotika, da die Nebenwirkungen gering sind und die Darmflora nicht geschädigt wird. Der Saft der Preiselbeere wirkt außerdem harntreibend und antibakteriell und ist reich an Vitamin A, B, C, was ihn zu einem hervorragenden Mittel zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen macht.

Arzneimittel aus der Preiselbeere werden generell zur Behandlung von Harnwegserkrankungen, wie Blasenkrämpfen, Entzündungen des Nierenbeckens, bei schmerzhafter Harnentleerung und bei Bettnässen herangezogen. Darüber hinaus gelten sie als wirksames Mittel bei Erkältungen, Husten, Durchfall und Appetitlosigkeit.

 

Literaturhinweis

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

Österreichische Apothekerkammer

Caesaro-Med Gesundheitsprodukte

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Botanischer Name:
Meisterwurz – Peucedanum ostruthium od. Imperatoria ostruthium


Familie:
Doldenblütler (Apiaceae)


Volksnamen:
Beizenkraut, Bergwurz, Durstwurz, Haarstrang, Kaiserwurzel, Magisterwurz, Rauschwurz und Sirenenwurzel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Imperatorin, Kumarine, Ostin, Ostruthin, Ostrutol, Peucedanin und Stärke.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Meisterwurz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die je nach Standort 40 bis 100 cm hoch wird. Sie trägt dreilappige, gefiederte Laubblätter und große Dolden mit kleinen, weißen und zwittrigen Blüten. Medizinische relevant ist der Wurzelstock der Pflanze, der spindelförmig, braun und milchend ist und einen scharfen, aromatischen Geruch ausströmt.

Die althergebrachte Heilpflanze ist in den Alpen heimisch und wächst auf steinigen und kalkigen Böden über 1000 Metern. Mittlerweile ist sie auch in den Pyrenäen und anderen Gebirgsregionen Mitteleuropas verbreitet. Man findet sie bevorzugt an Bachufern und in feuchten Gebieten und ihre Blütezeit reicht von Juni bis August.

Die Meisterwurz hat sehr große Bedeutung als traditionelles Arzneimittel im alpinen Raum und wurde seit dem späten Mittelalter für vielerlei Heilzwecke verwendet. Die Wurzeln der Pflanze werden hierfür im zeitigen Frühjahr oder im späten Herbst gesammelt. Sie haben aufgrund des ätherischen Öls einen scharfen Geschmack.

Das ätherische Öl des Wurzelstocks besteht zu 95 % aus Terpenen. Diese wirken stark antibakteriell, immunmodulierend und entzündungshemmend. Die Gerb- und Bitterstoffe in der Pflanze wirken außerdem tonisierend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Nichts desto trotz findet die Meisterwurz in der modernen Phytotherapie bislang wenig Beachtung.

 

Medizinische Anwendung

Die Wurzeln der Meisterwurz sind vielseitig anwendbar. So werden sie zur Linderung von Übelkeit und Magenschmerzen sowie von Zahnschmerzen in kleinen Portionen roh gekaut. Die ätherischen Öle erleichtern die Atmung bei Asthma und Erkältungskrankheiten und wirken fiebersenkend, schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Bronchitis.

Bei Husten und Atemwegsbeschwerden wirkt die Meisterwurz generell heilend. Außerdem kann sie bei allgemeinen Schwächezuständen und zur Steigerung der Abwehrkräfte angewendet werden. Sie dient der Entschlackung bei Frühjahrskuren, mildert Beschwerden in den Wechseljahren und findet Verwendung bei Unstimmigkeiten des Stoffwechsels.

Untersuchungen zeigten, dass Extrakte aus der Meisterwurz antioxidativ und als Radikalfänger wirken, weshalb sie als Antidot bei chronischen und akuten Vergiftungszuständen eingesetzt wird. Sie unterstützt die Ausleitung von Umweltgiften und Schwermetallen und verschafft rasche Abhilfe bei Vergiftungen durch verdorbene Nahrungsmittel.

 

Literaturhinweis

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

Symptomat (Berlin)

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Botanischer Name:
Echte Kamille – Matricaria chamomilla


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Apfelkraut, Haugenblume, Helmriegen, Hermelin, Kummerblume, Laugenblume, Mägdeblume, Muskatblume und Mutterkraut.


Inhaltsstoffe:
Chamazulen, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe, Schleimstoffe und ätherisches Öl.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Kamille ist eine einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 50 cm und trägt 2- bis 3-fach gefiederte Blätter. Die Blütenköpfchen bestehen aus gelben Röhrenblüten, die von ca. 15 weißen Zungenblüten umgeben sind und auf einem kegelförmig gewölbten Blütenboden stehen. Das Aussehen erinnert an Gänseblümchen, die jedoch viel kleiner sind.

Die beliebte Heilpflanze wächst auf Äckern, lehmigen Böden und Waldwiesen sowie an den Rändern von Getreidefeldern. Sie stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa, ist heute jedoch in ganz Europa, Nordamerika und Australien verbreitet. Im alpinen Raum ist die Kamille bis in Höhen von 1300 Metern anzutreffen und ihre Blütezeit reicht von Mai bis September.

Die Echte Kamille ist in der freien Natur kaum noch anzutreffen, die heute überall erhältliche Droge stammt meist aus Kulturen. Arzneiliche Anwendung finden vorwiegend die getrockneten Blüten bzw. das aus den Blüten gewonnene Kamillenöl. Der charakteristische Geruch der Pflanze stammt vom darin enthaltenen ätherischen Öl, der Geschmack ist aromatisch und etwas bitter.

 

Medizinische Anwendung

Die Heilwirkung der Echten Kamille ist medizinisch allgemein anerkannt. Äußerlich angewendet wirkt sie desinfizierend, entzündungshemmend und schmerzlindernd, sodass sie zur Behandlung von Haut- und Schleimhautentzündungen sowie bakteriellen Hauterkrankungen einschließlich der Mundhöhle und des Zahnfleisches eingesetzt wird.

Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich versprechen Spülungen und Bäder mit Kamille ebenso eine rasche Linderung der Beschwerden. Außerdem hilft Kamille in Form von Inhalationen bei entzündlichen Erkrankungen und Reizzuständen der Atemwege sowie bei Erkältungen.

Innerlich wirkt die Kamille schweißtreibend, wärmend, krampfstillend und entzündungshemmend. So findet sie vor allem medizinische Anwendung bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie z.B. bei Gastritis, Enteritis oder Colitis sowie bei Blähungen, bei Krämpfen im Verdauungstrakt und bei Menstruationsbeschwerden.

Kamille wirkt entkrampfend auf die Harnorgane und kann leichte Nierenschwäche und Blasenbeschwerden lindern. Die harntreibende Eigenschaft dieser Arznei hilft zudem schädliche Stoffe auszuscheiden und wirkt sich positiv auf Stoffwechselerkrankungen aus. Zuletzt sei die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem erwähnt, die bei Schlaflosigkeit Abhilfe schaft.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Tüpfel-Johanniskraut, Echtes Johanniskraut – Hypericum perforatum


Familie:
Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)


Volksnamen:
Hartheu, Blutkraut, Frauenkraut, Gartheil, Hergottsblut, Jesuswundenkraut, Mannskraft, Teufelsflucht und Wundkraut.


Inhaltsstoffe:
Hypericine (Naphthodianthrone), Hyperforin (Phloroglucinderivat), Flavonoide und Biflavone.


 

Allgemeine Beschreibung

Das Tüpfel-Johanniskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 60 bis 100 cm hoch werden kann und einen aufrechten Stängel besitzt. Die oval-eiförmigen Laubblätter sind gegenständig angeordnet und durch ihre Öldrüsen auffallend punktiert. Die zwittrigen, gelben Blüten sitzen in Trugdolden am Ende der harten Stängel.

Das Echte Johanniskraut wächst an Weg- und Feldrändern, auf Magerwiesen und in Gebüschen und öffnet in den Tagen um die Sommersonnenwende seine leuchtenden Blüten. Es ist in ganz Europa und Westasien, auf den Kanarischen Inseln und in Nordafrika heimisch und gilt in den anderen Erdteilen als eingeschleppt und eingebürgert. Die Pflanze blüht von Ende Juni bis Ende August.

Das Tüpfel-Johanniskraut wird mit der Sonne assoziiert und soll die wärmenden Strahlen in betrübte Gemüter bringen. Bereits in der Antike wurde die Pflanze deshalb zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Und auch heute wird sie erfolgreich gegen depressive Verstimmungen eingesetzt, weshalb sie zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt wurde.

Das Johanniskraut ist aufgrund des roten Farbstoffes Hypericin leicht giftig. Bei der Sammlung des Wildkrauts ist darüber hinaus Vorsicht geboten, da man es leicht mit dem stark giftigen Jakobs-Greiskraut verwechseln kann. Als sicheres Unterscheidungsmerkmal gelten die punktierten Blätter, sowie die beim Zerreiben rot färbenden Blüten.

 

Medizinische Anwendung

Die Heilkraft des Tüpfel-Johanniskrauts ist medizinisch allgemein anerkannt. Für die Wirksamkeit sind vor allem das Hypericin, die Flavonoide und Bioflavone, sowie das antibiotisch wirksame Hyperforin verantwortlich. Ein weiterer aktiver Inhaltsstoff ist das Sesquiterpen Spathulenol im ätherischen Öl der Pflanze, das zur Unterstützung der Chemotherapie bei Krebserkrankungen eingesetzt wird.

Die bekannteste Anwendung der Pflanze dient der Behandlung von Depressionen, nervöser Unruhe und Angstzuständen. Sie verschafft Abhilfe bei Erschöpfung und Ruhelosigkeit, Wechselbeschwerden und seelischen Verstimmungen. Grund dafür ist u.a. die verbesserte Lichtaufnahme durch das Hypericin, was einerseits die Stimmung aufhellt, doch andererseits die Lichtempfindlichkeit erhöht.

Des Weiteren führt das Echte Johanniskraut bei kleinen Wunden und leichten Verbrennungen zu einer raschen Genesung und lindert Schmerzen der Sehnen, Muskeln und Gelenke. Ölige Zubereitungen werden zudem bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Johanniskraut-Arzneimittel sind im Allgemeinen gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen treten selten auf.

Es können jedoch mitunter allergische Hauterscheinungen, Müdigkeit, Unruhe oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten .Hellhäutige Personen können bei hoher Johanniskraut-Dosierung mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit reagieren und für die Anwendung von Johanniskraut während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Des Weiteren ist zu beachten, dass Johanniskraut die Aktivität verschiedener Subtypen des Enzyms Cytochrom-P450 erhöht, weshalb es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann. Eine Medikation mit Tüpfel-Johanniskraut ist deshalb apothekenpflichtig und sollte vorher mit einem Arzt abgeklärt werden.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Gemeiner Frauenmantel – Alchemilla vulgaris


Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)


Volksnamen:
Frauenhilf, Herbstmantel, Herrgottsmäntelchen, Löwenfußkraut, Marienkraut, Milchkraut, Perlkraut, Taufänger und Trauermantel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Tannine), Glykoside (Saponine) und Phytosterin.


 

Allgemeine Beschreibung

Der Frauenmantel zeichnet sich durch eine große Formenfülle ohne deutliche Artgrenze aus, die selbst von Experten schwer zu bestimmen ist. Die sommergrüne Halbrosettenstaude wird 30 bis 50 cm hoch und besitzt vier kleine gelblich-grüne Außenkelchblätter, vier diesen ähnlichen Kelchblätter, vier Staubblätter und einen Fruchtknoten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind häufig behaart.

Die gelblich-grünen Blüten erreichen einen Durchmesser von 5 bis 6 Millimeter und schließen die Früchte, einsamige Nüsschen, im reifen Zustand ganz oder teilweise ein. Der Frauenmantel wächst auf feuchten und gedüngten Wiesen sowie lichten Wäldern in Europa, Afrika, Asien, im östlichen Nordamerika und Grönland bis in Höhen von 3800 Metern. Er blüht von Mai bis September.

Der Gattungsname Alchemilla kommt vermutlich aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „kleine Alchimistin“. Der Name rührt daher, dass die für die Pflanze typischen Guttationstropfen, die oft fälschlicherweise als Tau bezeichnet werden, von früheren Alchimisten häufig für umfangreiche Heilungszwecke genutzt wurden.

Der Frauenmantel dient als Zierpflanze, gutes Mähfutter und traditionelle Arznei der Volksmedizin. Verwendet werden dabei die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. Sie werden traditionell zur Behandlung von Frauenleiden, Blutungen, Geschwüren und Bauchschmerzen sowie Nierensteinen und Kopfschmerzen eingesetzt.

 

Medizinische Anwendung

Trotz der vielseitigen, medizinischen Anwendung dieser Arznei konnten bislang nur wenige Heilwirkungen der Pflanze wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Aufgrund der hohen Konzentration an Gerbstoffen gilt der Frauenmantel jedoch als hervorragende Arznei bei unspezifischen Durchfallerkrankungen, bei gastrointestinalen Beschwerden und bei Menstruationsschmerzen. Seine beruhigende, krampflösende und blutreinigende Wirkung soll des Weiteren bei Unpässlichkeiten in den Wechseljahren wohltuend sein.

Darüber hinaus soll der Frauenmantel antiseptisch, narbenbildend und entzündungshemmend wirken, sodass er weithin als Mittel bei Wundfieber, Geschwüren und Entzündungen, insbesondere der Schleimhäute, eingesetzt wird. Das in der Pflanze enthaltene Phytosterin ist zudem aus ernährungswissenschaftlicher Sicht interessant, da es die Aufnahme von Cholesterin reduziert.

Bislang liegen keine Untersuchungen zur Anwendung während der Schwangerschaft, der Stillzeit bzw. bei Kindern vor. So ist bei der Verwendung des Frauenmantels als Arzneimittel Vorsicht vor einer Überdosierung geboten, da die darin enthaltenen Tannine zu Leberschäden führen können.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Arnika, Bergwohlverleih – Arnica montana


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Bergwohlverleih, Fallkraut, Gemsblume, Johannisblume, Konnesblume, Kraftwurz, Mitterwurz, Ochsenwurz und Wolfsblume.


Inhaltsstoffe:
Sesquiterpenlactone (Helenaline, Dihydrohelenaline), Flavonoide, Caffeoylchinasäuren, Polyacetylene und ätherisches Öl mit Thymol.


 

Allgemeine Beschreibung

Die aromatisch duftende, sommergrüne Arnikapflanze besteht aus einer flach liegenden 4- bis 6-blättrigen Rosette, aus deren Mitte ein 20 bis 60 cm hoher, behaarter und kreuzgegenständig beblätterter Blütenstängel wächst. Den Abschluss bilden Blütenkörbchen mit jeweils 12 bis 20 dotter- bis orangegelben Zungenblüten und bis zu 100 gelben Röhrenblüten.

Sie wächst auf kalkarmen, sauren und mageren Wald- und Bergwiesen und bevorzugt Gebirgslagen, worauf bereits ihr lateinischer Name hinweist (lat. „montanus“ = auf Bergen befindlich). Arnika ist in den Pyrenäen, den Alpen und im Balkan sowie in Südskandinavien und im Baltikum heimisch und bis in Höhen von 2800 Metern anzutreffen. In Mitteleuropa reicht ihre Blütezeit von Mai bis August.

Die weit verbreitete Wildsammlung dieser hoch geschätzten Arzneipflanze hat ihren Bestand stark verringert, weshalb sie in vielen europäischen Ländern vom Aussterben bedroht ist und unter Naturschutz steht. Inzwischen ist es jedoch gelungen eine Sorte von Arnika heranzuzüchten, die für den Feldanbau geeignet ist, sodass die Wildbestände geschont werden können.

Bei der Sammlung von Arnika reicht es von jeder Blüte nur einige Blätter zu entnehmen, um der Pflanze nicht unnötig zu schaden. Ölige oder alkoholische Auszüge von Arnikablüten werden traditionell zur äußeren Anwendung bei Blutergüssen, Verstauchungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Die therapeutische Bandbreite dieser Arznei reicht jedoch noch weiter.

 

Medizinische Anwendung

Arnika wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend und gilt deshalb als hervorragende Arznei zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bei einfachem Muskelkater, Blutergüssen, Prellungen und Quetschungen sowie inneren und äußeren Entzündungen unterstützt Arnika eine rasche Genesung.

Jüngere Studien über die äußerliche Anwendung von Arnika in Form von Salben ergaben, dass sie bei Personen mit Arthritis die Beweglichkeit der Gelenke erhöht. Das im ätherischen Öl der Arnika enthaltene Thymol wirkt zudem antibakteriell und kann bei Hautkrankheiten wie Akne sowie bei Ekzemen und Geschwüren angewendet werden.

Die innerliche Anwendung von Arnika beschränkt sich aufgrund der Gefahr einer Überdosierung auf homöopathische Mittel. Dabei sind die Präparate besonders bei innerlichen Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Gelenks- und Venenentzündungen förderlich. Außerdem können die Symptome von rheumatischen Erkrankungen mit Arnika gelindert werden.

Die in der Pflanze enthaltenen Flavonoide sind medizinisch ebenso vielseitig einsetzbar. Einerseits dienen sie als gefäßschützendes Venenmittel zur Behandlung von Krampfadern und andererseits wirken sie sich positiv auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aus. So werden diese zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Darmverschluss eingesetzt.

Die Helenaline in der Arnika steigern des Weiteren die Kontraktionskraft des Herzens und stärken damit das Herz-Kreislauf-System. Bei der Verwendung von Arnika ist jedoch Vorsicht geboten und auf mögliche Nebenwirkungen zu achten. Arnika kann allergische Reaktionen hervorrufen und bei fahrlässiger Selbstmedikation zu Vergiftungen führen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Journal of Essential Oil Research

Health Benefits Times

Eva Marbach Verlag

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