Die ätherischen Öle der Nadelhölzer gelten gemeinhin als reinigend und klärend. Besonders der Zirbe, die unter schwierigsten Bedingungen auf über 2000 Metern Seehöhe wächst, werden Ausdauer, Kraft und Beständigkeit zugeschrieben. Sie ist vielseitig anwendbar und hilft in Zeiten großer mentaler Erschöpfung.

Zirbenöl wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und schleimlösend – der Hauptwirkstoff dabei ist Pinosylvin. Inhalationen fördern eine vertiefte Atmung und die Sauerstoffaufnahme der Lunge. Die Anwendung ist besonders bei Erkältungen und Nebenhöhlenerkrankungen zu empfehlen.

Doch die wohltuende Wirkung beschränkt sich nicht nur auf den Körper. Der Duft der Zirbe stützt und beruhigt ebenso den Geist. Er hilft bei Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche und sorgt für einen erholsamen Schlaf. Außerdem soll ein entspannter Spaziergang im Zirbenwald noch dazu böse Gedanken vertreiben.

Ob als Badezusatz oder direkt auf der Haut aufgetragen – Zirbenöl hilft bei rheumatischen Beschwerden, Muskel-und Gelenkschmerzen. Ein Heilbad mit einem starken Aufguss aus unreifen Zirbenzapfen regeneriert den Bewegungsapparat und bringt einen ruhigen Schlaf.

Auch Zirbenschnaps ist sehr beliebt – er wird nicht nur getrunken, sondern dient auch als Grundlage für Einreibungen. Er wirkt blutreinigend, hat einen hohen Anteil an Vitamin C und beruhigt die Nerven. Um Zirbenschnaps selbst herzustellen, werden die frischen Triebe und Nadeln im Frühjahr in hochprozentigen Schnaps eingelegt.

 

Literaturhinweis

Lexikon der Alpenheilpflanzen von Astrid Süßmuth, AT Verlag 2013

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Im Jahr 2006 wurden Schätzungen zufolge weltweit 40 Milliarden US-Dollar für Heilmittel aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, ausgegeben und der Markt wächst um durchschnittlich 13 % jährlich. Allein in den chinesischen Spitälern praktizieren weit mehr als 200.000 TCM-Ärzte, doch über die Verbreitung der TCM in Europa gibt es nur wenig Datenmaterial.

Die seit Jahrtausenden überlieferte chinesische Heilkunst erfreut sich in den westlichen Ländern zunehmender Beliebtheit, doch ihre Wirkungen sind bislang nicht eindeutig belegt. TCM erinnert eher an Magie als an ernsthafte Medizin.

Von den 3000 verschiedenen Heilmitteln der TCM sind circa 70 % pflanzlichen Ursprungs, der Rest wird aus Mineralien und aus Tierprodukten gewonnen. Pulverisierte Hundeknochen werden zum Beispiel gegen Kreuzschmerzen und Nierenschwäche angewendet. Dies mag für unsere Verhältnisse etwas fragwürdig anmuten, doch die diversen Anwendungen bergen unzählige Möglichkeiten für die westliche Phytotherapie.

Der Versuch die Wirkung von TCM-Medikamenten mit modernen Methoden nachzuweisen, führte teilweise zu faszinierenden Ergebnissen. Ein Extrakt der chinesischen Heilpflanze Trichosanthes kirilowii hat in Laborversuchen Lungen-Tumorzellen zerstört und ihre Metastasen-Aktivität gehemmt. Dennoch kann die Anwendung der pflanzlichen Präparate durchaus negative Folgen haben und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

 

Literaturhinweis

Gefahren von Chinesischen Kräutern von Ralph Buttler, Blütensthaub 2011

Unabhängige medizinische Informationen für Patienten, Ärzte und medizinisches Fachpersonal

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Preiselbeeren, bei uns auch Granten genannt, werden vorrangig zu Marmelade verarbeitet und wegen ihrem herbsauren Geschmack geschätzt. Dabei macht sie ihr hoher Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen zu einem wertvollen Nahrungsmittel, das auch in der Phytotherapie vielseitig einsetzbar ist.

Frischgepresster Preiselbeersaft ist aufgrund seiner antibakteriellen und desinfizierenden Wirkung eine wertvolle und vielseitige Arznei. Der wohlschmeckende und süße Saft stärkt das Immunsystem und das Wohlbefinden. Die Früchte enthalten viele organische Säuren, Mineralsalze und Spurenelemente, die essentiell für die körperliche Gesundheit sind. Zudem sind die Beeren reich an Provitamin A und den Vitaminen B1, B2 und B6.

Medizinisch relevant sind jedoch nicht nur die Beeren, sondern ebenso die Blätter. Das in ihnen enthaltene Proanthocyan macht die Preiselbeere zu einem medizinisch anerkannten Heilmittel für Harnwegserkrankungen, wie Blasenkrämpfen und Entzündungen. Sie hat gegenüber Antibiotika einen grundlegenden Vorteil, weil die Nebenwirkungen geringer sind und die Darmflora nicht geschädigt wird.

 

Literaturhinweis

Österreichische Apothekerkammer

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Die echte Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in Europa und aufgrund ihres typischen Duftes sehr bekannt. Leider findet man sie in der freien Natur nur noch selten, da sie bevorzugt in der Nähe von Getreidefeldern wächst, aber in diesen Gegenden bekämpft wird.

Getrocknete Kamillenblüten wirken entzündungshemmend und krampflösend und werden deshalb gegen Blähungen und als Magenmittel eingesetzt. Da sie vor allem bei krampfartigen Beschwerden im Verdauungstrakt helfen, sind sie auch ideal für die Anwendung bei Menstruationsbeschwerden.

Inhalationen helfen bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege und Bäder oder Spülungen wirken direkt über die Haut. Nicht zuletzt ist Kamillentee schon seit alten Zeiten als Schlaf- und Beruhigungsmittel bekannt.

Die Anwendung der Kamille zu therapeutischen Zwecken ist also sehr vielseitig, doch auf den bewirtschafteten Getreidefeldern gilt sie als Unkraut und ist nicht sehr willkommen. Viele Landwirte bekämpfen die Arzneipflanze mit chemischen Herbiziden, die sich negativ auf die Biodiversität und die Nahrungskette auswirken.

Im Sinne einer biologischen Landwirtschaft sollte von einer Maximierung der Erträge zugunsten der Artenvielfalt und eines gesunden Ökosystems Abstand genommen werden. Außerdem hat die echte Kamille auf Weidetiere ebenso viele positive Wirkungen wie auf den Menschen.

 

Literaturhinweis

Eva Marbach Verlag

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