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Die Anwendung der Kräuterstempel beruht auf uralten Traditionen der ostasiatischen Massagekunst. Seit alters her wurde dort diese Art der Kräuterheilkunde im Bereich des körperlichen und seelischen Heilens eingesetzt. Die Kräuterkundigen kreierten sehr effektive Massagetechniken, wobei die mit Kräutern und Gewürzen gefüllten Baumwollsäckchen als Werkzeug benutzt wurden.

Traditionelle Massagen mit Naturkräutern wurden bereits vor 2000 Jahren ausgeübt. Die Kräuterstempelmassage wurde in den fernöstlichen Kulturen wie eine Zeremonie durchgeführt, um innere und äußere Heilung, Kraft, Vitalität und neue Energie zu geben. Die Stempelmassagen sind ein fester Bestandteil der Schönheits-, Regenerations- und Heilbehandlungen.

Im europäischen Raum haben Behandlungen mit Kräuterstempeln und Kräuterauflagen ebenso eine lange Tradition. Die Bauern in den Bergen mussten früher hart arbeiten. Massagen mit dem Kräuterstempel gehörten zu beliebten Anwendungen, um sich nach des Tages Mühen einen Ausgleich zu den Belastungen zu schaffen, sowie Blessuren und Schmerzen zu lindern.

Heutzutage sind Behandlungen mit Kräuterauflagen und -wickeln wieder aktuell, besonders findet die Kräuterstempel-Massage in den Bereichen der Kosmetik, Wellness- und Massagezentren großen Zuspruch. Sie werden zur Linderung von Schmerzen, zur Auflockerung der Muskulatur, zur Unterstützung des Gewebeaufbaus und zur Fettreduzierung eingesetzt.

 

Medizinische Anwendung

Die Kräuterstempelmassage kann für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt werden. In der bisherigen Praxis dient sie der Erhöhung der Durchblutung und dem Abtransport von Schlacken. Sie verstärkt den Lymphfluss und erhöht den Gewebestoffwechsel. Außerdem regt die Anwendung der Kräuterstempel die Zellneubildung an.

Eine weitere Wirkung der Kräuterstempel ist das Lösen von Muskelverspannungen, sodass sie zur Linderung von Muskelkater, rheumatischen Beschwerden, Gelenkproblemen und Rückschmerzen eingesetzt werden. Sie haben eine entspannende und zugleich stärkende Wirkung bei Stress und stärken das Immunsystem.

Ihre aufbauende Wirkung bei Erschöpfungszuständen lindert stressbedingte Spannungszustände und deren Auswirkungen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Verdauungsprobleme.

 

Literaturhinweis

Buch „Die Kräuterstempel-Massage“ von Liane Jochum/Dagmar Fleck (Verlag Neue Erde GmbH)

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„Silber ist das beste Heilmittel für das Gehirn.“
Paracelsus

 

Die Geschichte des Kolloidalen Silbers

Die Heilwirkung des Silbers ist schon seit der Antike bekannt. Fast das gesamte Morgenland von China bis zu den Griechen und Römern setzten das Silber zu medizinischen Zwecken ein. Der berühmte Arzt Paracelsus verwendete Silber im Mittelalter in Bädern zur Ausleitung von Quecksilber aus dem Körper. Hildegard von Bingen verwendete das Silber als Heilmittel bei Verschleimung und Husten.

Der Regensburger Domherr und Universalgelehrte Konrad von Megenberg erwähnte im 14. Jahrhundert in seinem „Buch der Natur“, dass Silber, das zu Pulver verarbeitet wird und in edlen Salben gemischt „wider die zähen Fäulen“ im Körper helfe. Seine Empfehlungen galten unter anderem der Behandlung von Krätze, blutenden Hämorrhoiden und Stoffwechselschwäche.

Auch die Adeligen bewahrten die Vorräte von Nahrung und Wasser in Silbertruhen und Silberbehältern auf und speisten mit Silberbesteck von silbernen Tellern. In der Mitte des 19.Jahrhundert wurde Silber dann in seiner kolloiden Form als Heilmittel entdeckt. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde es dann von zahlreichen Wissenschaftlern genauestens untersucht und als keimtötendes Mittel anerkannt.

 

Medizinische Anwendung

Kolloidales Silber kann zur Behandlung von Krankheiten, aber auch zur Vorbeugung verwendet werden. Die Anwendungsgebiete sind vielseitig und haben eine große Bandbreite. Artikel über die wunderbaren heilenden Eigenschaften von kolloidalem Silber wurden in angesehenen Zeitschriften wie zum Beispiel dem „British Medical Journal“ und dem „Journal of the Amercian Medical Association“ veröffentlicht.

Da jedoch die Pharmaindustrie ihre Antibiotikaforschungen zur gleichen Zeit forcierte – und diese sich im Gegensatz zu Silber patentieren und für teures Geld verkaufen ließen, geriet das kolloidale Silber, obwohl es gegenüber den chemischen Antibiotika überlegen war, allmählich in Vergessenheit.

Kolloidales Silber hat direkt oder indirekt eine keimtötende Wirkung. Die winzigen Silbermoleküle dringen durch ihre geringe Größe in alle einzelligen Parasiten wie Bakterien, Viren und Pilze und deren Sporen ein und ersticken diese, indem sie dort ein für die Sauerstoffgewinnung zuständiges Enzym blockieren. Der Stoffwechsel der Parasiten kommt so zum Erliegen und sie sterben ab.

„Durch das zerkleinern in mikroskopisch kleine Teilchen wird die Gesamtoberfläche enorm vergrößert und damit auch die Wirkung. Außerdem wird die Möglichkeit, in den Körper einzudringen und selbst an entlegene Stellen zu gelangen, enorm verbessert. Ganz besonders interessant sind Silberkolloide, da das Edelmetall Silber der beste, natürliche elektrische Leiter ist.“ so Werner Kühni und Walter von Holst in ihrem Buch Kolloidales Silber als Medizin.

 

Literaturhinweis

Neosmart Consulting AG

Sascha Amolsch (St. Veit)

British Medical Journal

Journal oft he American Medical Association

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Botanischer Name:
Echte Kamille – Matricaria chamomilla


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Apfelkraut, Haugenblume, Helmriegen, Hermelin, Kummerblume, Laugenblume, Mägdeblume, Muskatblume und Mutterkraut.


Inhaltsstoffe:
Chamazulen, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe, Schleimstoffe und ätherisches Öl.


 

Allgemeine Beschreibung

Die Kamille ist eine einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 50 cm und trägt 2- bis 3-fach gefiederte Blätter. Die Blütenköpfchen bestehen aus gelben Röhrenblüten, die von ca. 15 weißen Zungenblüten umgeben sind und auf einem kegelförmig gewölbten Blütenboden stehen. Das Aussehen erinnert an Gänseblümchen, die jedoch viel kleiner sind.

Die beliebte Heilpflanze wächst auf Äckern, lehmigen Böden und Waldwiesen sowie an den Rändern von Getreidefeldern. Sie stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa, ist heute jedoch in ganz Europa, Nordamerika und Australien verbreitet. Im alpinen Raum ist die Kamille bis in Höhen von 1300 Metern anzutreffen und ihre Blütezeit reicht von Mai bis September.

Die Echte Kamille ist in der freien Natur kaum noch anzutreffen, die heute überall erhältliche Droge stammt meist aus Kulturen. Arzneiliche Anwendung finden vorwiegend die getrockneten Blüten bzw. das aus den Blüten gewonnene Kamillenöl. Der charakteristische Geruch der Pflanze stammt vom darin enthaltenen ätherischen Öl, der Geschmack ist aromatisch und etwas bitter.

 

Medizinische Anwendung

Die Heilwirkung der Echten Kamille ist medizinisch allgemein anerkannt. Äußerlich angewendet wirkt sie desinfizierend, entzündungshemmend und schmerzlindernd, sodass sie zur Behandlung von Haut- und Schleimhautentzündungen sowie bakteriellen Hauterkrankungen einschließlich der Mundhöhle und des Zahnfleisches eingesetzt wird.

Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich versprechen Spülungen und Bäder mit Kamille ebenso eine rasche Linderung der Beschwerden. Außerdem hilft Kamille in Form von Inhalationen bei entzündlichen Erkrankungen und Reizzuständen der Atemwege sowie bei Erkältungen.

Innerlich wirkt die Kamille schweißtreibend, wärmend, krampfstillend und entzündungshemmend. So findet sie vor allem medizinische Anwendung bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie z.B. bei Gastritis, Enteritis oder Colitis sowie bei Blähungen, bei Krämpfen im Verdauungstrakt und bei Menstruationsbeschwerden.

Kamille wirkt entkrampfend auf die Harnorgane und kann leichte Nierenschwäche und Blasenbeschwerden lindern. Die harntreibende Eigenschaft dieser Arznei hilft zudem schädliche Stoffe auszuscheiden und wirkt sich positiv auf Stoffwechselerkrankungen aus. Zuletzt sei die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem erwähnt, die bei Schlaflosigkeit Abhilfe schaft.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Tüpfel-Johanniskraut, Echtes Johanniskraut – Hypericum perforatum


Familie:
Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)


Volksnamen:
Hartheu, Blutkraut, Frauenkraut, Gartheil, Hergottsblut, Jesuswundenkraut, Mannskraft, Teufelsflucht und Wundkraut.


Inhaltsstoffe:
Hypericine (Naphthodianthrone), Hyperforin (Phloroglucinderivat), Flavonoide und Biflavone.


 

Allgemeine Beschreibung

Das Tüpfel-Johanniskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 60 bis 100 cm hoch werden kann und einen aufrechten Stängel besitzt. Die oval-eiförmigen Laubblätter sind gegenständig angeordnet und durch ihre Öldrüsen auffallend punktiert. Die zwittrigen, gelben Blüten sitzen in Trugdolden am Ende der harten Stängel.

Das Echte Johanniskraut wächst an Weg- und Feldrändern, auf Magerwiesen und in Gebüschen und öffnet in den Tagen um die Sommersonnenwende seine leuchtenden Blüten. Es ist in ganz Europa und Westasien, auf den Kanarischen Inseln und in Nordafrika heimisch und gilt in den anderen Erdteilen als eingeschleppt und eingebürgert. Die Pflanze blüht von Ende Juni bis Ende August.

Das Tüpfel-Johanniskraut wird mit der Sonne assoziiert und soll die wärmenden Strahlen in betrübte Gemüter bringen. Bereits in der Antike wurde die Pflanze deshalb zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Und auch heute wird sie erfolgreich gegen depressive Verstimmungen eingesetzt, weshalb sie zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt wurde.

Das Johanniskraut ist aufgrund des roten Farbstoffes Hypericin leicht giftig. Bei der Sammlung des Wildkrauts ist darüber hinaus Vorsicht geboten, da man es leicht mit dem stark giftigen Jakobs-Greiskraut verwechseln kann. Als sicheres Unterscheidungsmerkmal gelten die punktierten Blätter, sowie die beim Zerreiben rot färbenden Blüten.

 

Medizinische Anwendung

Die Heilkraft des Tüpfel-Johanniskrauts ist medizinisch allgemein anerkannt. Für die Wirksamkeit sind vor allem das Hypericin, die Flavonoide und Bioflavone, sowie das antibiotisch wirksame Hyperforin verantwortlich. Ein weiterer aktiver Inhaltsstoff ist das Sesquiterpen Spathulenol im ätherischen Öl der Pflanze, das zur Unterstützung der Chemotherapie bei Krebserkrankungen eingesetzt wird.

Die bekannteste Anwendung der Pflanze dient der Behandlung von Depressionen, nervöser Unruhe und Angstzuständen. Sie verschafft Abhilfe bei Erschöpfung und Ruhelosigkeit, Wechselbeschwerden und seelischen Verstimmungen. Grund dafür ist u.a. die verbesserte Lichtaufnahme durch das Hypericin, was einerseits die Stimmung aufhellt, doch andererseits die Lichtempfindlichkeit erhöht.

Des Weiteren führt das Echte Johanniskraut bei kleinen Wunden und leichten Verbrennungen zu einer raschen Genesung und lindert Schmerzen der Sehnen, Muskeln und Gelenke. Ölige Zubereitungen werden zudem bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Johanniskraut-Arzneimittel sind im Allgemeinen gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen treten selten auf.

Es können jedoch mitunter allergische Hauterscheinungen, Müdigkeit, Unruhe oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten .Hellhäutige Personen können bei hoher Johanniskraut-Dosierung mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit reagieren und für die Anwendung von Johanniskraut während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Des Weiteren ist zu beachten, dass Johanniskraut die Aktivität verschiedener Subtypen des Enzyms Cytochrom-P450 erhöht, weshalb es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann. Eine Medikation mit Tüpfel-Johanniskraut ist deshalb apothekenpflichtig und sollte vorher mit einem Arzt abgeklärt werden.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie

Eva Marbach Verlag

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„Nicht ohne Absicht hat die sorgsame Natur in der Biene die Süße des Honigs mit der Schärfe des Stachels verbunden. Sehnen und Knochen hat der Leib, so sei der Geist auch nicht lauter Sanftmut.“
Baltasar Gracián y Morales, Handorakel und Kunst der Weltklugheit.

 

Die Geschichte des Honigs

Der erste Honigbienenfund ist circa 6 Millionen Jahre alt. In Ägypten war der Honig die „Speise der Götter“ und den Pharaonen vorbehalten. Sie hielten die Bienen als Haustier in Tontöpfen. Auch bei den Griechen galt er als „Quelle der Unsterblichkeit“ – Hippokrates kannte bereits die Leistungssteigerung bei Athleten in der Kombination mit Honig und Pollen.

Im Koran wird die Heilwirkung von Honig sehr ausführlich beschrieben und zur Zeit der Römer war ein Topf Honig so wertvoll wie ein Pferd. Mittlerweile wird der Honig in Krankenhäusern, von ÄrztInnen und HeilpraktikerInnen als begleitende Therapie bei Krebspatienten eingesetzt (Dr. Christian Thuile, Leiter der Abt. für Naturheilkund im Krankenhaus Meran).

 

Medizinische Anwendung

Die medizinische Verwendung von Bienenprodukten wird als Apitherapie (apis: lateinisch für Biene) bezeichnet. Dabei kommen die verschiedensten Produkte zum Einsatz:

  • Honig
  • Propolis
  • Gelee Royal
  • Blütenpollen
  • Bienenwachs
  • Bienengift

Der Honig (lat. mel) hat eine sehr beruhigende und stärkende Wirkung. In der Wundheilung sorgt er für bakteriologisch sterile Wunden und gute Heilungsprozesse. Bei Husten, Halsschmerzen und Erkältungen ist Honig ein altbewährtes Hausmittel. Er unterstützt die entgiftende Funktion der Leber, regt die Darmbewegung an, hat eine günstige Wirkung bei Magengeschwüren und fördert die Blutbildung.

Auf dem Markt gibt es mittlerweile sehr viele gute Körperpflegeprodukte mit Honig. Auch im medizinischen Bereich gibt es den Manuka Honig der für offene Wunden verwendet wird. In Cremen wirkt Honig feuchtigkeitsspendend, beruhigt die Haut und glättet die Hautoberfläche. Verwendung finden sie bei leichten Verbrennungen sehr trockener Haut, rauen Lippen, gereizten Augenlidern, bei stark strapazierter Haut und zur Faltenlinderung.

Honig hat zudem eine entzündungshemmende, antibakterielle Wirkung, beseitigt Hautunreinheiten und stärkt das Immunsystem. Er durchblutet die Haut, verkürzt die Heilung und hat eine schmerzlindernde Wirkung. Bei Schnupfen reibt man den Honig sorgfältig dünn in die Nasenhöhlen ein. Eine ganz besondere Anwendung stellt die „Tibetische Honigmassage“ dar.

Die Honigmassage kann zum Beispiel zur Kräftigung und Vitalisierung des gesamten Organismus, zur Hautreinigung und Durchblutungsverbesserung, als Entschlackung und Entgiftung und gegen Ablagerungen sowie zur Immunsystemstärkung, Entspannung und Beruhigung eingesetzt werden.

 

Literaturhinweis

Gesund & Vital (MD-Verlag)

Alliance Healthcare Deutschland AG

Heilpraxisnet.de GbR

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Botanischer Name:
Hunds-Rose – Rosa canina


Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)


Volksnamen:
Hagrose, Heckenrose, Wildrose, Zaunrose, Weinrose und Apfelrose.


Inhaltsstoffe:
Ascorbinsäure, Pektine, Zucker, Fruchtsäuren, Duftstoffe, Gerbstoffe, Carotinoide sowie Linol- und Linolensäure.


 

Allgemeine Beschreibung

Hagebutten sind die Sammelnussfrüchte der Gattung Rosa, die weltweit verbreitet und sehr artenreich ist. Als traditionelle Arznei gelten dabei vier Arten: die Alpenheckenrose, die Essigrose, die Hundertblättrige Rose und die Hundsrose. In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der Letzteren.

Die winterfeste und unempfindliche Hundsrose ist ein schnell wachsender, kräftiger Strauch, der in ganz Europa verbreitet ist. Sie hat überhängende Zweige und sichelförmige Stacheln. Die Blüten bestehen aus fünf rosafarbenen, herzförmigen Kronblättern. Die Hagebutten sind rot, oval und hart und beinhalten zahlreiche behaarte Samen. Sie wächst an Wald- und Wegrändern und blüht im Juni.

Hagebutten werden am besten im Oktober nach dem ersten Frost gesammelt und können roh gegessen werden, wenn man die darin befindlichen Nüsschen entfernt. Traditionell werden Sie zu Mus oder Konfitüre verarbeitet und gelten daher als Lebensmittel. Arzneimitteln der Schulmedizin werden sie hauptsächlich zur Geschmacksverbesserung beigemischt.

Aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen erhielt die Hagebutte keine Einstufung als traditionelles Arzneimittel im Sinne der Phytotherapie, sehr wohl aber die Rosenblütenblätter. Die Verwendung der Hagebutte als Heilmittel ist dennoch weit verbreitet und die therapeutische Breite dieser Pflanze gilt als weitreichend.

 

Medizinische Anwendung

Aufgrund ihres hohen Vitamingehaltes wird die Hagebutte zur Behandlung von Erkältungen und Grippe eingesetzt. Sie stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und verschafft Abhilfe bei Vitamin C-Mangel. Der Tee der Hagebutten oder ein Aufguss der Rosenblütenblätter wirkt sich positiv auf Entzündungen im Mund- und Rachenraum aus.

Laut Auskunft der Österreichischen Apothekerkammer können die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe der Kerne zur Behandlung von Arthrose verwendet werden. Sie dienen der Linderung der Schmerzen und der Steifheit bei Gelenkarthrose und führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Bei dem aktiven Wirkstoff handelt es sich vor allem um Galaktolipid.

Das Mus der Hagebutten wird aufgrund seiner austreibenden Wirkung gegen Gicht und Rheuma eingesetzt und das Öl der Hagebuttenkerne kann zur Hautpflege und bei Hautreizungen angewendet werden. Darüber hinaus wirkt die Hagebutte leicht abtreibend und fördert die Ausscheidung von Giftstoffen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Apothekerkammer

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Gemeiner Frauenmantel – Alchemilla vulgaris


Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)


Volksnamen:
Frauenhilf, Herbstmantel, Herrgottsmäntelchen, Löwenfußkraut, Marienkraut, Milchkraut, Perlkraut, Taufänger und Trauermantel.


Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Tannine), Glykoside (Saponine) und Phytosterin.


 

Allgemeine Beschreibung

Der Frauenmantel zeichnet sich durch eine große Formenfülle ohne deutliche Artgrenze aus, die selbst von Experten schwer zu bestimmen ist. Die sommergrüne Halbrosettenstaude wird 30 bis 50 cm hoch und besitzt vier kleine gelblich-grüne Außenkelchblätter, vier diesen ähnlichen Kelchblätter, vier Staubblätter und einen Fruchtknoten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind häufig behaart.

Die gelblich-grünen Blüten erreichen einen Durchmesser von 5 bis 6 Millimeter und schließen die Früchte, einsamige Nüsschen, im reifen Zustand ganz oder teilweise ein. Der Frauenmantel wächst auf feuchten und gedüngten Wiesen sowie lichten Wäldern in Europa, Afrika, Asien, im östlichen Nordamerika und Grönland bis in Höhen von 3800 Metern. Er blüht von Mai bis September.

Der Gattungsname Alchemilla kommt vermutlich aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „kleine Alchimistin“. Der Name rührt daher, dass die für die Pflanze typischen Guttationstropfen, die oft fälschlicherweise als Tau bezeichnet werden, von früheren Alchimisten häufig für umfangreiche Heilungszwecke genutzt wurden.

Der Frauenmantel dient als Zierpflanze, gutes Mähfutter und traditionelle Arznei der Volksmedizin. Verwendet werden dabei die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. Sie werden traditionell zur Behandlung von Frauenleiden, Blutungen, Geschwüren und Bauchschmerzen sowie Nierensteinen und Kopfschmerzen eingesetzt.

 

Medizinische Anwendung

Trotz der vielseitigen, medizinischen Anwendung dieser Arznei konnten bislang nur wenige Heilwirkungen der Pflanze wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Aufgrund der hohen Konzentration an Gerbstoffen gilt der Frauenmantel jedoch als hervorragende Arznei bei unspezifischen Durchfallerkrankungen, bei gastrointestinalen Beschwerden und bei Menstruationsschmerzen. Seine beruhigende, krampflösende und blutreinigende Wirkung soll des Weiteren bei Unpässlichkeiten in den Wechseljahren wohltuend sein.

Darüber hinaus soll der Frauenmantel antiseptisch, narbenbildend und entzündungshemmend wirken, sodass er weithin als Mittel bei Wundfieber, Geschwüren und Entzündungen, insbesondere der Schleimhäute, eingesetzt wird. Das in der Pflanze enthaltene Phytosterin ist zudem aus ernährungswissenschaftlicher Sicht interessant, da es die Aufnahme von Cholesterin reduziert.

Bislang liegen keine Untersuchungen zur Anwendung während der Schwangerschaft, der Stillzeit bzw. bei Kindern vor. So ist bei der Verwendung des Frauenmantels als Arzneimittel Vorsicht vor einer Überdosierung geboten, da die darin enthaltenen Tannine zu Leberschäden führen können.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie

Eva Marbach Verlag

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Botanischer Name:
Arnika, Bergwohlverleih – Arnica montana


Familie:
Korbblütler (Asteraceae)


Volksnamen:
Bergwohlverleih, Fallkraut, Gemsblume, Johannisblume, Konnesblume, Kraftwurz, Mitterwurz, Ochsenwurz und Wolfsblume.


Inhaltsstoffe:
Sesquiterpenlactone (Helenaline, Dihydrohelenaline), Flavonoide, Caffeoylchinasäuren, Polyacetylene und ätherisches Öl mit Thymol.


 

Allgemeine Beschreibung

Die aromatisch duftende, sommergrüne Arnikapflanze besteht aus einer flach liegenden 4- bis 6-blättrigen Rosette, aus deren Mitte ein 20 bis 60 cm hoher, behaarter und kreuzgegenständig beblätterter Blütenstängel wächst. Den Abschluss bilden Blütenkörbchen mit jeweils 12 bis 20 dotter- bis orangegelben Zungenblüten und bis zu 100 gelben Röhrenblüten.

Sie wächst auf kalkarmen, sauren und mageren Wald- und Bergwiesen und bevorzugt Gebirgslagen, worauf bereits ihr lateinischer Name hinweist (lat. „montanus“ = auf Bergen befindlich). Arnika ist in den Pyrenäen, den Alpen und im Balkan sowie in Südskandinavien und im Baltikum heimisch und bis in Höhen von 2800 Metern anzutreffen. In Mitteleuropa reicht ihre Blütezeit von Mai bis August.

Die weit verbreitete Wildsammlung dieser hoch geschätzten Arzneipflanze hat ihren Bestand stark verringert, weshalb sie in vielen europäischen Ländern vom Aussterben bedroht ist und unter Naturschutz steht. Inzwischen ist es jedoch gelungen eine Sorte von Arnika heranzuzüchten, die für den Feldanbau geeignet ist, sodass die Wildbestände geschont werden können.

Bei der Sammlung von Arnika reicht es von jeder Blüte nur einige Blätter zu entnehmen, um der Pflanze nicht unnötig zu schaden. Ölige oder alkoholische Auszüge von Arnikablüten werden traditionell zur äußeren Anwendung bei Blutergüssen, Verstauchungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Die therapeutische Bandbreite dieser Arznei reicht jedoch noch weiter.

 

Medizinische Anwendung

Arnika wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend und gilt deshalb als hervorragende Arznei zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bei einfachem Muskelkater, Blutergüssen, Prellungen und Quetschungen sowie inneren und äußeren Entzündungen unterstützt Arnika eine rasche Genesung.

Jüngere Studien über die äußerliche Anwendung von Arnika in Form von Salben ergaben, dass sie bei Personen mit Arthritis die Beweglichkeit der Gelenke erhöht. Das im ätherischen Öl der Arnika enthaltene Thymol wirkt zudem antibakteriell und kann bei Hautkrankheiten wie Akne sowie bei Ekzemen und Geschwüren angewendet werden.

Die innerliche Anwendung von Arnika beschränkt sich aufgrund der Gefahr einer Überdosierung auf homöopathische Mittel. Dabei sind die Präparate besonders bei innerlichen Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Gelenks- und Venenentzündungen förderlich. Außerdem können die Symptome von rheumatischen Erkrankungen mit Arnika gelindert werden.

Die in der Pflanze enthaltenen Flavonoide sind medizinisch ebenso vielseitig einsetzbar. Einerseits dienen sie als gefäßschützendes Venenmittel zur Behandlung von Krampfadern und andererseits wirken sie sich positiv auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aus. So werden diese zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Darmverschluss eingesetzt.

Die Helenaline in der Arnika steigern des Weiteren die Kontraktionskraft des Herzens und stärken damit das Herz-Kreislauf-System. Bei der Verwendung von Arnika ist jedoch Vorsicht geboten und auf mögliche Nebenwirkungen zu achten. Arnika kann allergische Reaktionen hervorrufen und bei fahrlässiger Selbstmedikation zu Vergiftungen führen.

 

Literaturhinweis

Kooperation Phytopharmaka GbR

European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)

Herbal Medicinal Product Committee (HMPC)

Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Journal of Essential Oil Research

Health Benefits Times

Eva Marbach Verlag

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